Mit guten – aber bitte umsetzbaren - Vorsätzen ins Neue Jahr
Laut Umfragen hatten in 2020 viele Menschen gute Vorsätze. Sie wollten mehr Sport treiben (52%), weniger Zeit in Social Media-Kanälen verbringen (47%), gesünder (39%) und vor allem pflanzenbasierter essen (37%), nicht mehr rauchen (34%) und abnehmen (15%). Ob sie es auch geschafft haben?
Gute Vorsätze sind eine gute Sache, aber es ist nicht immer einfach von alten Gewohnheiten auf eine gesunde, bewegungsorientierte und vor allem seelisch stärkende Lebensweise umzuschalten. Sehr willensstarke pitta-betonte Menschen können von heute auf morgen zur Nichtrauche*rin werden oder gleich 15 kg abzunehmen. Gleichzeitig kann dieselbe Stringenz und Perfektion aber auch zu Überforderung führen. Der bodenständige Kapha-Typ braucht dagegen viel mehr Zeit, um Gewohnheiten zu verlassen. Vata-Menschen sind grundsätzlich sehr schnell begeistert bereit, etwas zu verändern, fangen dann aber zu viele Dinge gleichzeitig an und verzetteln sich.
Veränderung setzt daher neben guten Vorsätzen und Zielstrebigkeit einen individuellen Plan voraus, der sich gut in Dein Leben integrieren lässt. Jeder Mensch verfügt entsprechend der ayurvedischen Gesundheitslehre über unterschiedliche Eigenschaften, die bei der Umsetzung guter Vorsätze beachtet werden müssen. In einem erschöpften oder geschwächten Zustand fällt es zudem nochmal schwerer, gute Vorsätze umzusetzen. Reine Willensstärke führt hier nicht allein zum Ziel, denn Achtsamkeit und Selbstliebe sind hier genauso wichtig.
Wie Du Dich selbst stärkst
Mangelnde Selbstwertschätzung und ungesunde Verhaltensmuster lassen uns häufig daran zweifeln, überhaupt jemals etwas verändern zu können. Wir sitzen in einem Loch und möchten am liebsten ganz darin verschwinden. Ich entwickelte vor 20 Jahren eine kleine Comicfigur: Emma Erdwurm, die es wagt, ihr Erdloch zu verlassen, um sich auf den Weg zu machen. Ihre Reise führt über Berge, durch Täler und manchmal auch zurück ins Erdloch, aus dem sie sich jedoch immer wieder ans Tageslicht kämpft. Am Ende wird sie belohnt: Sie wird zum Schmetterling.
Die Begegnung mit unseren Schwächen, Wunden und Ängsten ist genauso wichtig wie die Anerkennung unserer Stärken und wunderbaren Individualität. Diese 5 kleinen Anstupser können Dir dabei helfen, Deinen Glauben an Dich selbst zu stärken. Übung macht hier die Meisterin:
Werde bewusster darin, was Du brauchst und nicht mehr brauchst (Schreibe es auf!)
Setze Grenzen gegenüber Ansprüchen anderer und verschaffe Dir Freiräume für das, was Dir Freude macht.
Sei liebevoll und geduldig mit Dir selbst, denn Du bist einzigartig und gut so wie du bist
Gönne Dir ausreichend Schlaf, um Seele und Körper zu stärken
Erkenne schwächende Denkmuster und ersetze negative Gedanken durch das positive Gegenteil und verändere so Schritt für Schritt Deine Glaubenssätze.
Es gibt nichts Gutes. Außer: Man tut es. Ich liebe dieses Zitat von Erich Kästner. Denn Wege entstehen nur, wenn wir sie gehen. Wer sich durch zu viel Gewicht träge und deprimiert fühlt, kann durch eine warme, scharfe und pflanzenbasierte Ernährung mehr Leichtigkeit erfahren. Bist Du sehr ängstlich oder deprimiert, dann können Dir Ölungen und warme Bäder helfen. Oder bist Du eine Perfektionistin, die es nicht schafft loszulassen? Dann können Meditation oder Karma-Yoga (uneigennütziges Handeln) eine gute Übung für Dich sein. Eine ständige erfolgsorientierte Selbstoptimierung wäre hier kontraproduktiv.
Gehe in Etappen
Fange mit kleinen Dingen an, die Dir Freude und Leichtigkeit verschaffen und mach diese Dinge regelmäßig über 4 bis 6 Wochen und beobachte, was sie mit Dir machen:
Entdecke die befreiende Wirkung von Walking-Runden mit Deiner Lieblingsmusik auf den Ohren.
Iss statt belegter Brote künftig warme Kurzgerichte wie Porridge, geröstetes Ofengemüse mit einem Dip (Humus, Chutney, Avocado, Tahini-Sauce), bereite Dir Suppen oder Reis-Gemüse-Pfannen zu
Öle jeden Zentimeter Deines Körpers sanft mit Sesam- oder Mandelöl ein und lege Dich dann in ein Lavendelbad bei Kerzenschein.
Meditiere täglich 15 Minuten lang zur gleichen Zeit
Mache ein Gebet mit guten Wünschen für Dich und andere
Du kannst Dein Leben bei den Hörnern packen, indem Du innerhalb eines bestimmten Zeitraums kleine regelmäßige Impulse setzt und Neues ausprobierst. Schreibe dazu Tagebuch. Du musst nicht von heute auf morgen dein komplettes Leben umkrempeln. Willenskraft, Gesundheit und ein positives Lebensgefühl kannst Du aber wie einen Muskel täglich trainieren. Diese Kontinuität beizubehalten ist reine Übungssache. (Auch ich übe immer noch und versuche liebevoll mit mir selbst zu bleiben, wenn der innere störrische Esel mal bockt.)
Möchtest Du mehr zum Thema erfahren
Hier wurde ich zum Thema “WIE UNS AYURVEDA BEIM LOSLASSEN SCHLECHTER GEWOHNHEITEN UNTERSTÜTZEN KANN” interviewt. Daraus wurde ein philosophisches sehr nettes Gespräch zwischen mir und der Journalistin Antje Radünz. Hör doch mal rein. >>zum Podcast geht es hier.
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