Online-Mentoring für Mentale Balance & Prävention bei Erschöpfung | FLOW O VEDA by Eva Maack, Ayurvedamedizinerin M.Sc.

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Kapha ist BEIDES: gut und böse - Konstitutionsgerecht Entschlacken

Es ist immer eine Frage der individuellen Konstitution und Stoffwechselsituation, in welcher Form Kuren durchgeführt werden sollten. Jemand, der von Natur aus bereits einen kapha-Anteil von 50% in seiner Konstitution hat, der muss im Frühjahr aufpassen, nicht zu träge werden, wohingegen jemand mit einem geringen kapha-Anteil und einem starken Stoffwechsel, kapha aufbauen muss, um in Balance zu bleiben. Deswegen ist innerhalb der Ayurvedamedizin und auch vor jeder professionellen Ayurvedakur eine umfassende Erstanamnese zwingend notwendig. Dadurch wird ersichtlich, wie stark die Reinigung sein sollte und welche Präparate für die anschließende Weiterbehandlung verwendet werden sollten.  

Kapha bedeutet Schutz, Erdung und Immunität

Kapha ist eine der drei Bioenergien im Ayurveda, das mit dem anabolen (aufbauenden) Stoffwechsel, Zufriedenheit und Ruhe assoziiert wird. Es vereint in sich die Elemente Erde und Wasser, die dann zu Feuchtigkeit, Schleim, Kühle, Stabilität, Süße und Schwere werden. Was in der griechischen Humoralpathologie (oder Vier-Säfte-Lehre) als Phlegma bezeichnet wurde, ist im Ayurveda das kapha und bedeutet in erster Linie Schleim. Dieser sorgt im Körper für Kühlung, optimalen Gewebeaufbau und Flüssigkeitsproduktion, um vor allem Lunge, Gehirn, Herz, Magen und Gelenke zu schützen und unser Immunsystem, das Gedächtnis und die Psyche zu stärken. Kapha gleicht vata und pitta bei Unruhe, Ängsten, Schlafstörungen, Erschöpfung, Angst, Wut und Stress aus, weswegen ein kapha-erhöhender Lebensstil in Form von öliger, warmer, nahrhafter, süßer und flüssiger Nahrung sowie ausreichend Schlaf (mindestens 8 Stunden) ein Garant für innere Stabilität und ein gutes Immunsystem ist. Es ist das Fundament, auf dem unsere Gesundheit aufgebaut ist. Wer wenig kapha in seiner Konstitution hat, ist ungeerdeter, seelisch instabiler und verfügt über ein schwächeres Immunsystem.

Gute Heilpflanzen zur Besänftigung von Menschen mit wenig kapha in der Konstitution

Menschen mit wenig kapha im System (feingliedriger Körperbau, innere Hitze, viel Ängste, sensibles Nervensystem etc.) brauchen keine Rosskuren, um sich zu reinigen. Hier ist vor allem Ruhe, Wärme und Regelmäßigkeit sehr wichtig. Drei warme tägliche Gerichte mit nährender und gleichzeitig reinigender Qualität aus Mung-Dhal, Wurzelgemüsen, Fenchel, Kürbis, Zucchini, Kreuzkümmel, Reis, Haferflocken, Dinkel, Ghee, Obst, Datteln, Feigen, Mandeln, Sesam, Rosinen, Zimt und Vanille sind hier sehr gut. Über den Tag verteilt sollte viel heißes Wasser getrunken werden. Folgende erdende Heilpflanzen können zusätzlich als Gewürz ins Essen integriert oder als Tee/ Präparat eingenommen werden, um mental stabil in den Frühling zu starten:

  • Wilder Spargel (Shatavari) ist eine Wurzel mit stark aufbauender kühlender Wirkung. Sie empfiehlt sich bei Frauen mit starken Hitzewallungen, bei Entzündungen, Hitze und Abmagerung. Vorsicht: Diese Pflanze sollte nicht bei pathologischem Gewebewachstum (Tumore, Zysten, Lipome) verwendet werden und eignet sich auch gut für Menschen mit einer hitzigen pitta-Konstitution

  • Amla-Kirsche (Amalaki) kann in Form von Mus (Chyavanprash / Amrit Kalash),als Tablette oder Pulver mit heißem Wasser eingenommen werden. Sie hat eine ausgleichende Wirkung auf alle doshas, hilft aber besonders gut bei Übersäuerung und innerer Hitze. Sie enthält viel Vitamin C und Antioxidanzien, wirkt muskelaufbauend und stärkt die Lunge

  • Schlafbeere (Ashwagandha) ist DAS vata-senkende Mittel schlechthin, das gleichzeitig durch seine erhitzende Qualität auch den Stoffwechsel anregt. Es stärkt die Knochen, beruhigt die Psyche und fördert den Schlaf. Es kann als Pulver innerhalb einer Gewürzmilch eingenommen werden und ist auch im Amla-Mus enthalten.

  • Süßholzwurzel (Yasthi-madhuist eine entzündungshemmende Wurzel, die gewebeaufbauend und nervenberuhigend wirkt. Zu viel Süßholz kann zu Erbrechen und Bluthochdruck führen, deswegen sollte es am besten innerhalb von Kombi-Präparaten oder Tees verwendet werden.

  • Ingwer getrocknet (Shunti) hat im Gegensatz zu frischem Ingwer eine gewebeaufbauende Wirkung und regt den Stoffwechsel sanft an. Menschen mit einem geschwächten Agni können ihn zusammen mit etwas Pippali (langer Pfeffer) und Kreuzkümmel im Essen verwenden.

Kapha bedeutet aber auch Übergewicht, Trägheit und chronische Erkrankungen

Wenn wir zuviel fettige, kühlende, schwere und tierische Produkte und zuwenig Ballaststoffe essen erzeugen wir mehr kapha im Körper. Menschen, die bereits einen trägen Stoffwechsel und mehr Fettgewebe haben, können dadurch einen kapha-Überschuss entwickeln. Wenn wir vom Winter in die warme Jahreszeit wechseln ist aus ayurvedischer Sicht eine Zeit, wo viele kapha-Störungen auftauchen. Auf Dauer können kapha-Störungen auch zur Ansammlung von Stoffwechseltoxinen (ama) und damit zu chronischen Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Diabetes führen. Wer also unter Erkältungen mit viel Schleim, Wassereinlagerungen, verstärktem Übergewicht oder depressiver Verstimmungen leidet, sollte sein kapha jetzt im Rahmen einer Frühlingskur dezimieren

Gute Heilpflanzen zur Anregung des Stoffwechsels bei kapha-dominanten Personen

Kapha-dominierte Menschen brauchen während einer Frühlings-Detoxkur strengere diätetische Regeln und sind auch gut in der Lage ein reines Suppenfasten durchzuhalten. Parallel dazu sind hier vor allem scharfe und bittere Kräuter wie Kalmus-, Alant-, Ingwer-, Zichorien oder Kurkumawurzel als Tee oder Gewürz angezeigt, um den Körper zu reinigen.

  • Kalmus (Vacha) eignet sich sehr gut zur Reinigung von zu viel Schleim im Körper. Vacha reinigt vor allem die Kopfhöhlen bei chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen und wirkt auch positiv auf die Psyche. Wer zu viel innerer Hitze (pitta) neigt, sollte diese Pflanze nicht verwenden

  • Alant (Pushkaramul) lebt im Sumpf und entsumpft das Gewebe, wie mein damaliger Lehrer in westlicher Phytotherapie immer zu sagen pflegte. Im Ayurveda wird Alant auch zur Entschleimung insbesondere bei Asthma und COPD aber auch für viele weitere Probleme verwendet.

  • Ingwer (Ardra) kann frisch oder getrocknet als Gewürz oder Tee verwendet werden. Im getrockneten Zustand gilt Ingwer als weniger erhitzend als im frischen Zustand. Ingwer reduziert nicht nur Kapha reduzieren, es leitet auch Stoffwechseltoxine (ama) aus dem Körper aus. Nicht zu viel davon trinken sollten Menschen mit inneren Entzündungen und starker innerer Hitze (pitta-Dominanz)

  • Zichorie (Kasani) ist ein wunderbares leberreinigendes Bittermittel, die den Stoffwechsel anregt und auch als Zichorienkaffee getrunken werden kann.

  • Kurkuma (Haridra) ist mittlerweile schon zu einer Art Wunderdroge avanciert, die ihre schmerzstillende, entzündungshemmende und immunstärkende Wirkung bereits in Studien unter Beweis gestellt hat. Vor allem aber ist sie ein hervorragendes Bittertonikum, dass sehr leberreinigend wirkt und gut innerhalb von Curies verwendet werden kann.

Im Ayurveda kennt man auch sehr wirksame Kräuterkompositionen zum Eliminieren von kapha und ama (Stoffwechseltoxine) wie zum Beispiel Trikatu, Chitrakavadi oder Triphala-Guggulu. Diese sollten aber bestenfalls entsprechend einer Ayurvedadiagnose eingenommen werden.

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