Unsere Gesundheit tickt saisonal

Die Jahreszeiten haben einen tiefgreifenden Einfluss auf Psyche und Gesundheit. Das wusste nicht nur Ayurveda, sondern das erforscht jetzt auch die moderne Wissenschaft

Was die Dunkelheit mit uns macht?

Puh, und schon wieder sind wir in der dunkelsten Phase des Jahres angekommen. Ab November gehen die Sonnenstunden rapide zurück, was verstärkt zu Müdigkeit & Melancholie führt.  Das liegt am tageslichtabhängigen Rückgang der Glückshormone Serotonin und Dopamin. Gleichzeitig erhöht sich das Schlafhormon Melatonin, was uns zum Faultier werden lässt.

Ratsam ist jetzt regelmäßige Bewegung bei Tageslicht, ausreichend Schlaf, sowie dunkle Schokolade, Bananen, Eier, Cashewkerne, Mandeln, Walnüsse, Sesam, Hafer, Soja, Hülsenfrüchte, Lachs und Huhn, die mit Tryptophan bzw. Tyrosin/L-Dopa die Vorstufen der Glückshormone Dopamin und Serotonin enthalten. Ayurveda empfiehlt zusätzlich Safran, Kurkuma, warme Gerichte sowie Ölmassagen gegen den Winterblues.

Gemeinschaft gegen MELANCHOLIE

Schon unsere Ahnen wussten, wie wichtig menschliche Wärme in der dunklen Jahreszeit ist. Daher finden im November und Dezember so viele Feiertage statt, die sich gemeinsam bei einem Glas (Glüh)Wein oder Gewürztee begehen lassen. Wissenschaftliche Studien bestätigen zudem, dass wir im Winter viel mehr Lust auf Hingabe und Intimität haben. Bei kalten Temperaturen steigt das innere Feuer, was die Freude an Sinnlichkeit und gutem Essen erhöht. Enjoy!

SCHäRFE GEGEN SCHLEIM IM FRÜHJAHR

Während der Winterspeck bei manchen Menschen stabilisierend wirkt, wandelt er sich bei anderen im Frühjahr zu Schleim. Nasennebenhöhlenbeschwerden, Hirnnebel, Schnupfen und Husten haben daher ab spätestens März Saison. Ayurveda empfiehlt dann Schwitzen, scharfe Gewürze und Fastenkuren. Die Schilddrüse kann in dieser Schwellenzeit manchmal zu Schwankungen neigen, was auf die Stimmung schlägt. Es ist daher wichtig, regelmäßig einen medizinischen Check-up machen zu lassen und dabei auch die Werte von Jod, Selen, Eisen, Zink und Vitamin D kontrollieren zu lassen. 

Gut gewappnet gegen herbstliche Infekte

Im Sommer ist der Stoffwechsel gedrosselt und wir sammeln ab September Hitze  an, die dann gerne zu frühherbstlichen Entzündungsprozessen führt. Der Organismus setzt hier weniger auf Wachstum und Stabilität, sondern mehr auf Abwehr und Entzündung, um Fieber und Grippe besser abzuwehren zu können. Eine entzündungswidrige Kost mit viel Grünzeug, Reis, Hülsenfrüchten, Reis und Ghee ist im September und Oktober daher empfehlenswert.

Die geistige Klarheit, Konzentration und Analysefähigkeit wird bei  herbstlichen Temperaturen bemerkenswert gut, weswegen diese Jahreszeit bestens für  stragische Planungen geeignet ist. Gepaart mit intuitiven Impulsen der Rauhnächte, wird dann im neuen Jahr ein tragfähiges Projekt daraus.

CARPE DIEM mit Ayurveda

Mach das Beste aus jeder Jahreszeit und beschäftige Dich tiefer mit den Jahresrhythmen und ayurvedischen Jahreszeitroutinen, die Dich sanfter und gesünder durch saisonale Täler bringen. 

Sei gerne dabei, um mit der Selbstsorge-Reihe für Frauen am Mittwoch den 21.01. und 28.01.2026 den Winterblues zu verjagen.

Wir treffen uns online via Zoom von 19.00-21.30

Kosten: einmalig 90€

Mehr Infos & Anmeldung >>
 

Weiterführende Studien zu saisonalen Gesundheitszyklen

Dopico XC et al. (2015)Widespread seasonal gene expression reveals...
Nature Communications, 6:7000.

Holm, Ian et al. (2024) - Homo temporus: Seasonal Cycles as a Fundamental Source of Variation in Human Psychology. Perspectives on Psychological Science, 19  (1): 151-172

 Laakso ML et al. (2005)Seasonal variation in human salivary melatonin and cortisol.

Meyer CE et al. (2016)Seasonality in human cognitive brain responses. PNAS 113(11):3066–3071.

 Wyse CA et al. (2021)Seasonal and daytime variation in multiple immune parameters in humans. Front Immunol, 12:631703.