Ayurveda-Detox, Aber bitte richtig!

Ayurveda Detox - Was ist das eigentlich?

Dieses Detox-Wort geistert überall in den Sozialen Netzwerken und Zeitschriften herum, aber was bedeutet das überhaupt. Okay, es heißt aus dem Englischen übersetzt einfach nur Engiften. Aber was soll ich denn nun entgiften und woher weiß ich, ob ich überhaupt Gifte habe und wo sie stecken? Oh weia, das sind so viele Fragen, da trinke ich erstmal ein Käffchen drauf. Oder ist das etwas auch etwas Toxisches? Ich habe da einen kleinen Leitfaden für Dein Ayurveda Detox zum kostenlosen Download entwickelt.

Nochmal ganz von vorne: Ganz allgemein erklärt, wollen wir mit Detox einem überlasteten Stoffwechsel helfen, sich zu regenerieren. Emotionales Essen, Überessen, Stress, Infekte und mangelnde Bewegung haben vielleicht zu Symptomen wie einem unangenehmen Körpergeruch, Verdauungsstörungen, Trägheit, einem schlechten Lebensgefühl, Schmerzen, Erschöpfung, Ängsten und Übergewicht geführt. In der westlichen Naturheilkunde wird das Szenario auch als übersäuerter Organismus bezeichnet, in welchem sich überschüssige Säuren einer meist unausgewogenen Ernährung ansammeln.

Wovon befreie ich mich eigentlich bei einem Ayurveda Detox

Die  ayurvedische Heilkunde eine ganz gute Antwort darauf, wie man „Toxine“ erkennt und aus dem Körper befördert. Und das Gute ist daran ist, wir können sie sogar selbst erkennen, wenn wir uns ein bisschen beobachten.  Wir können sowohl von exogenen (garavisha) Toxinen aus der Umwelt (wie zum Beispiel , Mikroben, Pestiziden, Abgasen, Nahrungsmittelzusätzen etc.) sowie von endogene Giften unseres eigenen Organismus geschädigt werden. Bei einem Ayurveda-Detox sollen diese endogenen Gifte dauerhaft eliminiert werden. Dabei handelt es sich um drei verschiedene Arten von Toxinen:

 1)    Die Bioenergien Wind (vata), Galle (pitta) und Schleim (kapha) können durch eine falsche Ernährungs- und Lebensweise im Körper ansteigen und in Form überschüssige Bioenergien als erhöhte doshas wie Gift im Organismus wirken. Der Begriff dosha bedeutet nichts anderes als Makel oder Übel.

 2)    Zum anderen sammelt sich bei falscher Ernährungweise und einem trägen Stoffwechsel (agni), eine klebrige halbverdaute Masse im Verdauungstrakt an, die ama genannt wird.  Sie führt zu Verdauungsstörungen, klebrigem Stuhl, unzureichender Ausscheidung von Abfallprodukten und Unwohlsein.

 3)    Sind wir nicht in der Lage, die ama-Bildung zu unterbinden oder amauszuleiten, dann gelangt es aus dem Verdauungstrakt (lokales ama) in andere Bereiche unseres Organismus (systemisches ama). Es verbindet sich dann häufig mit den erhöhten doshas sowie den unvollständig ausgeschiedenen Abbauprodukten und ladet sich im Gewebe ein, so dass giftiges ama (amavisha) entsteht. Vielen chronische Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes, Krebs, Arteriosklerose, Autoimmunstörungen, Depressionen, Allergien etc. liegt oftmals amavisha zugrunde

So Kannst Du erhöhte doshas und AMA erkennen, um Dein Ayurveda detox anzupassen

Es gibt Zeiten im Jahr, da neigt der Körper zur Ansammlung spezieller doshas und in diesen Zeiten ist ein Ayurveda-Detox empfehlenswert, um sich gesund zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen.

Symptome von erhöhtem kapha dosha

So kommt es im Frühjahr regelmäßig zur Ansammlung von übermäßigem kapha (Schleim). Über den Winter sammeln wir durch kalorienreichere Nahrung, äußere Kälte und weniger Bewegung mehr Substanz in Form von Fettgewebe und  Flüssigkeit im Körper an. Durch die zunehmende äußere Feuchtigkeit verflüssigt sich aus ayurvedischer Sicht diese Substanz zu Schleim, die sich dann in Form von Hals- Nasen, Ohren- und Atemwegsinfekten (Sinusitis, Bronchitis) mit viel Schleim zeigt. Auch Trägheit, Müdigkeit, zu viel Speichelfluss  und Verdauungsstörungen können ein Zeichen von zu viel kapha sein.

Symptome von erhöhtem Pitta Dosha

 Im Spätsommer wird dagegen angesammeltes pitta  frei, da hier zur Hitze des Sommers jetzt die zunehmende Feuchtigkeit des Herbstes kommt. Pitta besteht aus den Elementen Feuer und Wasser, weswegen Menschen, die schon von Natur aus mehr innere Hitze haben, zu dieser Jahreszeit Beschwerden wie Hautentzündungen, Sodbrennen, Blutungen oder verstärkte Gereiztheit wahrnehmen. 

Symptome von erhöhtem Vata Dosha

Wird es dann noch kühler und windiger, kommen wir zu den vata-Störungen im Herbst. Der Sommer hat mit seiner Trockenheit bereits das vata angeregt, das jedoch durch die sommerliche Wärme balanciert wurde. Der Jahreszeitenwechsel von warm zu kalt mit all seinen Veränderungen und dem zunehmenden Wind bewirkt ab Oktober dann häufig Schmerzen, Ängste, Frieren und Verstopfung. Ständiges Überschreiten der eigenen Grenzen, Schlafmangel und unregelmäßige Lebensführung können auf Dauer zu einem Burnout, einer schweren vata-Störung führen.

Symptome von erhöhtem Lokalen Ama

Ama ist das klebrige Abfallprodukt einer unvollständigen Verdauung und zeigt sich durch eine stark belegte Zunge, fauligen Körpergeruch, morgendlicher Steifigkeit, klebrigem Stuhl und einem schlüpfrigem Puls. Häufig entsteht dieser Prozess durch ein schwache, träge Verdauung. Damit ist zunächst die reduzierte Stoffwechseltätigkeit (mandagni= langsames Verdauungsfeuer) von Leber, Galle, Pankreas, Magen und Dünndarm gemeint, die normalerweise dafür sorgen, dass unsere Nahrung optimal aufspalten und umwandelt wird. Wenn diese Stoffwechselorgane unzureichend arbeiten, wir uns ständig überessen und nicht unserer Konstitution entsprechend leben, dann führt das zu Verdauungsprobleme wie Blähungen, Auftreibung, Verstopfung, Völlegefühlen, Reizdarm oder Fettstuhl. Daraus ergibt sich dann ein richtiger Teufelskreis: Je schwächer die Organe arbeiten, desto mehr ama entsteht, was wiederum zu einer weiteren Schwächung des Stoffwechsels führt. 

Symptome von erhöhtem systemischen Amavisha

Wenn ama nicht mehr aus dem Körper ausgeschieden werden kann, verlässt es den Verdauungstrakt, dringt in die unterschiedlichsten Strukturen des Körpers ein und sammelt sich dort, wo sowieso bereits eine Schwäche besteht. Leiten wir das ama nicht mithilfe von Kräutern aus (amapachana = das ama auskochen), dann kann das zu Stoffwechselstörungen, Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Hashimoto, Allergien etc.) Arteriosklerose und Tumorbildung führen. Amavisha sorgt auch dafür, dass unser Immunsystem schwächer wird und exogene Toxine stärkeren Schaden anrichten können. Auch bei dem chronischen Erschöpfungssyndrom CFS (chronic fatigue syndrom) ist amavisha beteiligt .

Wie läuft eine Ayurveda Detox Kur genau ab ?

Du kannst die Ansammlung von Toxinen im Vorfeld vermeiden, indem Du Deine innere Natur, Deine Konstitution (prakriti) sowie Deine derzeitigen Schwachstellen (vikriti) über eine fachgerechte Erstanamnese bestimmen lässt und lernst, welche Dinge gesundheitsfördernd für Dich sind.  Die beste Therapie liegt immer in der Prävention, d.h. in einer konstitutionsgerechten und saisonalen Ernährungs- und Lebensweise, die zeitweise auch von Kräutergaben und Ayurvedatreatments begleitet sein kein

Wenn Du aber sehr lange durch widrige Lebensumstände, Trägheit, Ehrgeiz oder emotionale Unruhe gegen Deine innere Natur gelebt hast, sollte ein Ayurveda Detox einer individuellen Ernährungs- und Lebensstiländerung unbedingt vorgeschaltet werden, um Blockaden und Gifte aus dem Organismus zu eliminieren. Dafür gibt es die so genannten ayurvedischen panchakarma Kuren, die sich mit insgesamt fünf (pancha) Handlungen (karma) wie Erbrechen, Abführen, Einläufe, Aderlass und Kopfreinigung, um die Ausleitung der überschüssigen doshas kümmern.

Diesen Reinigungsmethoden sind immer vorbereitende Behandlungen (purvakarma) wie innere und/oder äußere Ölung (snehana) und diverse Formen der Schwitztherapie (Dampfsauna, lokale Hitzeanwendungen). Aber Achtung: Eine panchakarma Kur darf nur dann durchgeführtt werden, wenn ama oder amavisha mithilfe von Kräutern oder medizinischen Maßnahmen (Stents bei Arteriosklerose; OP, Chemo oder Bestrahlung bei Krebs) im Vorfeld fachgerecht ausgeleitet wurde. Deswegen muss ein Ayurveda Detox immer in drei Schritten stattfinden:

1) Wenn lokales ama vorhanden ist, findet im Vorfeld eine Ausleitung mithilfe von Kräutern wie Pippali, Ingwer oder diversen ayurvedischen Komplexpräparaten statt. Bei chronischen Erkrankungen ist es manchmal schwierig amavisha gänzlich zu eliminieren. Hier müssen wiederholt stationäre panchakarma Kuren durchgeführt werden.

 2) Danach folgt die Ausleitung der überschüssigen doshas innerhalb einer stationären oder ambulanten Ayurvedakur (je schwerer die Symptomatik ist, desto besser ist eine stationäre panchakarma Kur für mindestens 3 Wochen). Bei leichteren Symptomen kann man die doshas auch wunderbar zuhause oder ambulant ausleiten.

 3) Nachdem nun das Ayurveda Detox stattgefunden hat, solltest du eine konstitutionsgerechte und saisonale Lebens- und Ernährungsweise pflegen, um einer erneuten Toxinansammlung vorzubeugen. Sinnvoll ist es daher auch bei kleineren Befindlichkeitsstörung im Frühjahr und Herbst zu entschlacken.

Du möchtest wissen, wie Du eine kleine Reinigungskur zuhause durchführen kannst? Dann schaue dir hier meinen Leitfaden mit ein paar Tipps aus der Praxis für Dein Detox@home herunter: